Ich male seit über 30 Jahren. Zwölf Jahre davon hatte ich Unterricht bei Cornelia Krönert und Christine Ruge, wo ich unterschiedliche Techniken und Materialien ausprobiert habe.
Bald reizten mich vor allem Pastell- und Ölkreiden, die ich bis heute am liebsten mit den Fingern verarbeite. Das gab und gibt mir immer wieder das Gefühl der unmittelbaren Verbindung zu dem Material. Und es erlaubt mir, am meisten von mir in ein Bild einfließen zu lassen.
Was einfließt sind Eindrücke, Gefühle und Gedanken aus meinem Alltagsleben, hervorgerufen durch Beobachtungen, Lektüre, Gespräche, Musik.
Der Prozess beginnt meist mit dem Numinosen, einem Dunkel, das sich erst allmählich zu erkennen gibt und ans Licht, in die Farbe und die Form will.
Glaubt man der christlichen Schöpfungsgeschichte, war auch da das Dunkel zuerst da:
"Und die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht und es ward Licht." ( 1. Mose 1-3)
Auch für C.G. Jung gehört das Finstere, gehören die Schatten untrennbar zu uns und müssen zugelassen werden.
"Des Schattens Natur lässt sich in hohem Maße aus den Inhalten des persönlichen Unterbewussten erschließen und deshalb ist Schattenarbeit zugleich auch Bewusstseinsarbeit am persönlichen Unterbewussten." C.G. Jung (1950) Beiträge zur Symbolik des Selbst, GW Bd. )/2 § 42